Unerbittliches Licht

Mit Edith Stein (1891-1942) tritt uns eine der außergewöhnlichen Frauen und religiösen Persönlichkeiten dieses Jahrhunderts entgegen. Ein an Begabungen reiches Leben, dem eine ungebrochene und steile Karriere vorgezeichnet schien, nimmt immer wieder überraschende Wendungen: Die junge Atheistin findet zum christlichen Glauben, tritt in den Karmel ein und bleibt bis zu ihrer Ermordung in Auschwitz auf der beständigen Suche nach einem philosophisch verantworteten Glauben. In diesem Band wird das Leben der Philosophin, Mystikerin und Märtyrerin von ihrem Denken und geistigen Ringen her beleuchtet. Die ungewöhnliche intellektuelle Begabung Edith Steins wurde bisher eher am Rande wahrgenommen. Hanna-Barbara Gerl unternimmt es, ihre geistige Entwicklung nachzuzeichnen. Edith Stein beginnt als Schülerin und Mitarbeiterin Edmund Husserls, des Begründers der Phänomenologie; setzt sich kritisch und eigenständig mit Martin Heideggers Frage nach dem Sinn von Sein auseinander; geht nochmals intensiv zur Schule bei Thomas von Aquin und begibt sich in Auseinandersetzung mit Augustinus und der neuplatonischen Mystik auf die Suche nach einer christlichen Philosophie. Das Buch dringt erhellend in das von Edtih Stein neu und eigenständig betretene Grenzgebiet von Philosophie und Theologie vor. Dabei zeigen sich eine bislang unterschätzte Auseinanderseztung mit dem philosophischen Aufbruch des 20. Jahrhunderts und ein wunderbar mystisches Element.

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